Der Umgang mit Flüssigkeiten1
Eine der wichtigsten Funktionen der Nieren ist die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts in Ihrem Körper. Wenn Ihre Nieren nicht gut arbeiten, können sie Wasser nicht so effektiv ausscheiden. Wenn Sie mehr Flüssigkeit aufnehmen, als Ihr Körper ausscheiden kann, kann dies zu einer Ansammlung von überschüssiger Flüssigkeit, einem "Ödem", führen. Überschüssige Flüssigkeit kann gefährlich sein, da sie eine große Belastung für das Herz darstellt.2
Für Dialysepatienten kann es eine Herausforderung sein, die richtige Flüssigkeitsmenge für ihre individuellen Bedürfnisse zu finden. Zu viel oder zu wenig Flüssigkeit kann zu einem Flüssigkeitsungleichgewicht führen, was nicht nur unangenehm ist, sondern auch Ihre Gesundheit gefährden kann. Es ist sehr wichtig, dass Sie wissen, wie Sie erkennen können, ob Sie sich nicht in einem gesunden Gleichgewicht befinden. Ihr Pflegeteam wird mit Ihnen zusammen Ihren Flüssigkeitsbedarf ermitteln.
Mögliche Anzeichen und Symptome eines Flüssigkeitsungleichgewichts:*
Überwässerung (zu viel Flüssigkeit)
Hoher Blutdruck
Schwellungen (Ödeme)
Krämpfe
Kurzatmigkeit
Plötzliche Gewichtszunahme
Dehydrierung (zu wenig Flüssigkeit)
Niedriger Blutdruck
Schwindelgefühl, Schwäche, Ohnmacht oder Benommenheit
Krämpfe
Trockener Mund
Erbrechen, Diarrhöe
*Ihr medizinisches Pflegeteam überwacht regelmäßig Ihren Flüssigkeitsstatus. Wenn Sie die Anzeichen und Symptome von zu viel oder zu wenig Flüssigkeit in Ihrem Körper kennen, können Sie gemeinsam mit Ihrem Pflegeteam einen Plan ausarbeiten, der Sie so gesund wie möglich hält.
Wie Sie Ihre Flüssigkeit kontrollieren
Die Kontrolle Ihrer Flüssigkeitszufuhr kann eine Herausforderung sein wenn man an der Dialyse ist, aber es ist möglich. Es gibt Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Flüssigkeitsansammlung zu minimieren und Ihren Durst zu kontrollieren.
1) Kennen Sie Ihr Limit (und halten Sie es ein)
Als Faustregel für die Festlegung der täglichen Flüssigkeitsmenge gilt: Vier Tassen plus die Menge, die der Urinproduktion entspricht, sollten es sein. Wenn Sie eine größere Körpermasse haben, kann Ihr Ernährungsberater Ihre Flüssigkeitsmenge auf der Grundlage von 5 % Ihres Gewichts berechnen.
2) Du bist, was du isst (und trinkst)
Neben der Dialyse spielen Nahrung und Flüssigkeit die größte Rolle, wenn es darum geht, Ihre Wassereinlagerungen auf ein Minimum zu beschränken.
Natrium
Eine hohe Natriumzufuhr (Salz) kann Durst verursachen und zu einer erhöhten Flüssigkeitsaufnahme führen. Natrium bewirkt auch, dass der Körper zusätzliches Wasser einlagert. Beides kann zu einer übermäßigen Flüssigkeitsansammlung führen. Sprechen Sie mit Ihrem Ernährungsberater, um zu erfahren, wie Sie Natrium in Ihrer Ernährung reduzieren können.
Flüssigkeit
Alles, was bei Zimmertemperatur flüssig ist, gilt als Flüssigkeit und muss auf die Tagesdosis angerechnet werden
Gängige Flüssigkeiten
- Wasser
- Säfte/Fruchtgetränke
- Tee/Kaffee
- Alkohol
- Eiscreme/Sorbet
- Suppe
- Eis
- Milch
- Nahrungsergänzungsmittel
- Eis am Stiel
- Götterspeise
Versteckte Flüssigkeit
Vielleicht nehmen Sie auch mehr Flüssigkeit zu sich, als Sie denken. Versteckte Flüssigkeit findet sich in allen Lebensmitteln, die Wasser enthalten; manche enthalten mehr als andere. Diese wird zwar nicht auf die tägliche Flüssigkeitszufuhr angerechnet, aber Sie müssen möglicherweise die Portionsgröße von Lebensmitteln mit höherem Wassergehalt begrenzen.
Fragen:
Welches Lebensmittel hat den größten Anteil an versteckter Flüssigkeit?
1. grüne Erbsen
2. Staudensellerie
3. Wassermelone
Antwort: 2) Staudensellerie. Er enthält 95% Flüssigkeit. Wassermelone enthält 91% Flüssigkeit und Erbsen enthalten 79% Flüssigkeit.3
3) Tipps zur Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme
Planen Sie voraus
- Messen Sie, wie viel Flüssigkeit Ihre Lieblingstassen fassen, um Ihre Flüssigkeitszufuhr für den Tag zu planen.
- Vermeiden Sie es, einfach aus Gewohnheit zu trinken; sparen Sie sich die Flüssigkeit für die Momente auf, in denen sie für Sie wichtig ist.
- Verteilen Sie Ihre Flüssigkeitsaufnahme über den Tag.
Dokumentieren Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr
- Führen Sie ein tägliches Flüssigkeitstagebuch. Messen und notieren Sie jedes Mal, wenn Sie eine Flüssigkeit zu sich nehmen. Denken Sie daran: Kleine Portionen wie Eiswürfel summieren sich schnell.
Handeln Sie strategisch
- Nehmen Sie Ihre Medikamente mit weichen Nahrungsmitteln wie beispielsweise Apfelmus ein. Sparen Sie Ihre Flüssigkeit für Flüssigkeiten, die Sie gerne trinken. Wichtig: Erkundigen Sie sich bei Ihrem Pflegeteam, welche Tabletten Sie zu den Mahlzeiten einnehmen können.
- Ersetzen Sie Flüssigkeiten durch gefrorenes Obst, wenn möglich.
- Wählen Sie seltener Lebensmittel, die bei Zimmertemperatur flüssig sind.
Wussten Sie das?
Jede Tasse Flüssigkeit, die Sie über Ihr tägliches Flüssigkeitsziel hinaus trinken, führt zu einer Gewichtszunahme bis zu 0,2 kg.2
4) Tipps zur Kontrolle des Durstes
- Salz, scharfes Essen, Koffein und Alkohol einschränken.
- Geben Sie Zitrone oder Minze in kaltes Wasser.
- Ersetzen Sie Wasser durch einfache oder aromatisierte Eiswürfel. Es hält länger und die Möglichkeiten sind endlos.
- Trinken Sie langsam und in kleinen Schlucken, damit Ihre Flüssigkeit länger hält.
- Obst wie Weintrauben und Beeren schmecken gefroren hervorragend und helfen den Durst zu stillen.
- Verwenden Sie Kaugummi oder Minzbonbons, um den Speichelfluss in Ihrem Mund zu erhöhen. Sprechen Sie mit Ihrem Ernährungsberater über die für Sie geeigneten Optionen.
- Fragen Sie Ihren Apotheker nach der Verwendung von Atemspray oder -streifen.
5) Weitere Möglichkeiten
Putzen Sie Ihre Zähne und spülen Sie den Mund mit Wasser oder alkoholfreiem Mundwasser aus.
Das könnte Ihr Durstgefühl verstärken. Wenn Sie Diabetes haben, ist es wichtig, dass Sie Ihren Blutzucker unter Kontrolle halten.
- Trockene Luft in Ihrer Wohnung?
Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um Feuchtigkeit zuzuführen.
Bleiben Sie, wenn möglich, drinnen oder sprühen Sie kalten Nebel auf Gesicht und Körper, um sich zu kühlen.
Wie viel Flüssigkeit darf ich zu mir führen?
Die Menge an Flüssigkeit, die Sie täglich zu sich nehmen können, ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Dabei werden Ihre Dialysebehandlung, Ihre Urinausscheidung und andere Faktoren wie Medikamente, Körpergröße und körperliche Aktivität berücksichtigt. Ihr Arzt wird mit Ihnen zusammen Ihren Flüssigkeitsbedarf ermitteln.